In Köln wurde die Redaktion der türkischsprachigen Zeitung und ein türkisches Lokal angegriffen. Nach ersten Ermittlungen vermutet die Polizei einen politischen Hintergrund.
Ein Bericht aus der "Stern"
Auf die Räume der Redaktion von "Zaman" wurde ein Brandanschlag verübt© Frank Fuchs/DPA |
Auf die Kölner Redaktionsräume der türkischsprachigen Tageszeitung "Zaman" ist ein Brandanschlag verübt worden. Die Polizei nahm am Donnerstag zwei Verdächtige fest, die am späten Mittwochabend einen Molotowcocktail ins Erdgeschoss der Redaktion geworfen haben sollen. Die Ermittler vermuten nach Angaben einer Kölner Polizeisprecherin, dass die 17 und 22 Jahre alten mutmaßlichen Täter politisch motiviert gehandelt haben.
Den Angaben zufolge könnte die Tat mit dem 13. Jahrestag der Verhaftung des Führers der kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, zusammenhängen. "Im Moment spricht vieles für diesen Hintergrund", sagte die Sprecherin. Während der Attacken seien "typische PKK-Slogans" gerufen worden. In einem Fall lägen Hinweise vor, dass eine brennbare Flüssigkeit verwendet worden sei, damit sich die Flammen schneller verbreiteten.
Die konservative Zeitung "Zaman" hat in Deutschland eine tägliche Auflage von etwa 28.000 Stück. Sie ist eine der größten türkischsprachigen Zeitungen, die sich an die türkischstämmige Gemeinde in Deutschland richtet.
Zweiter Brandanschalg auf türkisches Lokal
Die die Polizei mitteilte, hat es bereits eine halbe Stunde vor dem Brandanschlag einen Angriff auf ein türkisches Lokal in Köln gegeben. Dabei hätten Unbekannte die Scheibe mit Pflastersteinen eingeworfen. Dass die beiden Festgenommenen auch hierfür verantwortlich sein könnten, sei aufgrund der Entfernung aber eher fraglich, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde bei beiden Anschlägen niemand. Der Sachschaden sei insgesamt gering.
Auch beim Anschlag auf die Kneipe gebe es Hinweise darauf, dass die Täter politisch motiviert gehandelt hätten, hieß es vonseiten der Polizei. Die Unbekannten hätten T-Shirts mit der Aufschrift "Kurdistan" getragen. Laut Zeugenaussagen hätten sie außerdem Parolen zur Freilassung Öcalans aus türkischer Haft gerufen.
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