Sonntag, 30. Oktober 2011

Almanya, das neue Deutschland

Am 30. Oktober 1961, also vor genau 50 Jahren kamen die ersten türkischen Gastarbeiter nach Deutschland, nachdem sich die Türkei und Deutschland in einem Zwei-Seiten-Papier mit der Überschrift "Deutsch-Türkisches Anwerbeabkommen" darauf geeinigt hatten. Die langfristigen Auswirkungen auf die Menschen und das Land war wohl keinem der Parteien bewusst. 
Ein Resümee von Heribert Prantl von der SZ

Die neue deutsche Geschichte begann vor fünfzig Jahren; sie begann 1961 an einem Montag, nach einem viel zu warmen Monat Oktober; sie begann so, dass niemand es merkte - irgendwie mickrig, ohne Trara, ohne Staatsbesuch, ohne Nationalhymnen, ohne feierliche Reden, ohne Händedruck; es gab keine in Leder gebundenen Urkunden, und niemand setzte ein bedeutendes Gesicht auf.

Türkische Gastarbeiter auf dem Düsseldorfer Flughafen
Türkische Gastarbeiter auf dem Düsseldorfer Flughafen. (© dpa)
Als staatsrechtlich bedeutsamen Akt verstand es niemand, dass da zwei Seiten Papier hin- und hergeschickt wurden. Im Text dieser zwei Seiten ging es ja nur um eine Art Liefervertrag: Das Auswärtige Amt in Bonn gab in einem kurzen Schreiben an die türkische Botschaft eine Bestellung auf - und die Botschaft beehrte sich mitzuteilen, dass sie gerne liefern werde. Es handelte sich nicht um die Lieferung von Haselnüssen für bundesdeutsche Kantinen, sondern um die Lieferung von billigen Arbeitern für die bundesdeutsche Wirtschaft, genannt "Vermittlung von türkischen Arbeitnehmern nach der Bundesrepublik Deutschland".

Samstag, 15. Oktober 2011

Gemeinsames Gebet der Religionen


alt
Am Gebet nahmen Jugendliche von sechs Religionen teil
Beim interreligiösen Jugendtreffen und einem gemeinsamen Gebet im kirchlichen Zentrum in München Haidhausen haben am 12. September ca. 120 Vertreter sechs verschiedener Religionen gemeinsam für den Frieden gebetet. Bei der Begrüßung der Teilnehmer im Korbinianshaus der kirchlichen Jugendarbeit betonte Diözesanjugendpfarrer Daniel Lerch, welche Verantwortung gerade die Jugend für den Frieden trage: " Papst Johannes Paul II, der Initiator des internationalen Friedenstreffens, bat die Jugend aller Religionen, mutiger Wächter des Friedens zu sein. In meinen Augen ist das ein wunderbarer Auftrag, nicht nur für den heutigen Abend." Das interreligiöse Jugendtreffen fand im Rahmen des internationalen Friedenstreffen statt, zu dem die Gemeinschaft Sant'Egidio und die Erzdiözese München und Freising vom 11. bis zum 13. September in München eingeladen haben.